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Das kleine Azubi Einmaleins: Wissenswertes rund um die Ausbildung

Mit der Ausbildung beginnt ein neues Kapitel für dich. Vor allem die erste Zeit ist für dich sicher aufregend und bietet dir ganz neue Erfahrungen und Herausforderungen. Auch in Sachen Rechte und Pflichten kommt plötzlich etwas Neues auf dich zu. Diese zu kennen, ist wichtig. So weißt du, was von dir erwartet wird und was du erwarten kannst. Schließlich soll die Ausbildung reibungslos ablaufen.

Rechte als Azubi

Während deiner Ausbildung hast du bestimmte Rechte. Wusstest du, dass diese sogar gesetzlich festgelegt sind? Wir haben einige der wichtigsten für dich im Überblick.

Ausbildungsvertrag

Ohne einen solltest du keine Ausbildung beginnen. Darin werden alle Rechte und Pflichten festgehalten, an die sich sowohl du als auch dein Ausbildungsbetrieb halten müssen. Außerdem wird im Ausbildungsvertrag alles zur Ausbildung festgehalten. Zum Beispiel das Ziel der Ausbildung, Beginn und Dauer, die Vergütung und Fristen für die Probezeit oder Kündigungen.

Ausbildungsziel

Es ist eines der wichtigsten Rechte, die du als Azubi hast: die Einhaltung des Ausbildungsziels. Klingt erstmal nach nichts Besonderem. Es bedeutet, dass du nur die Arbeiten erledigen sollst, die unmittelbar zu deinem Ausbildungsberuf gehören. Hast du das Gefühl, du wirst ständig für private Botengänge eingesetzt oder zum Kaffeekochen geschickt? Das ist nicht im Sinne des Ausbildungszieles. Daher kannst du diese Aufgaben im schlimmsten Fall ablehnen. Aber Achtung: Es darf und kann durchaus mal vorkommen, dass du Aufgaben übernimmst, die nicht ganz so gut zu deinem Job passen. Es darf nur nicht zur Gewohnheit werden. Wird es mal zu viel, sprich deinen Ausbilder darauf an. Vielleicht kann er die Aufgaben etwas besser verteilen.

Vergütung

Es ist dein Recht, angemessen entlohnt zu werden. Deinen Lohn bekommst du monatlich automatisch auf dein Konto. Die Höhe kann allerdings je nach Branche und Größe der Firma unterschiedlich ausfallen. Seit 2020 gibt es auch für Azubis einen Mindestlohn.

Arbeitszeiten und Pausen

Besonders als Azubi gibt es ein paar Regelungen in Sachen Arbeitszeiten, die dem Ausbildungsbetrieb vorgeschrieben werden. Dazu gehören: Nur acht Stunden Arbeit pro Tag, eine Fünf-Tage-Woche (sechs Tage, wenn du volljährig bist), eine wöchentliche Arbeitszeit von nicht mehr als 40 Stunden (48 Stunden bei Volljährigen) und eine „Ruhephase“ von 20 bis 6 Uhr, wenn du noch minderjährig bist. Etwas anders kann es aussehen, wenn dein Ausbildungsberuf zum Beispiel Schichtdienst beinhaltet. Außerdem sind die Pausenzeiten fest geregelt. Als Minderjähriger stehen dir bei einer Arbeitszeit zwischen viereinhalb und sechst Stunden 30 Minuten Pause zu. Arbeitest du mehr, ist es sogar eine ganze Stunde. Bist du hingegen volljährig darfst du sechs Stunden ohne Pause arbeiten, musst dann aber gesetzlich eine Pause machen. Arbeitest du zwischen sechs und neun Stunden, hast du Anspruch auf 30 Minuten Pause. Bei über neun Stunden hast du 45 Minuten Pause.

Pflichten als Azubi

Neben den Rechten hast du als Azubi natürlich auch gewisse Pflichten, die du einhalten musst. Damit du weißt, was auf dich zukommen kann, hast du hier eine kleine Auswahl deiner Pflichten.

Allgemeine Pflichten

Dein Ausbilder ist für dich so etwas wie dein Lehrer in der Schule. Er teilt dir Aufgaben zu und leitet dich an, daher bist du dazu verpflichtet, auf ihn zu hören. Außerdem musst du die Betriebsordnung einhalten. Diese kann zum Beispiel das Tragen von Schutzkleidung beinhalten.

Berichtsheft

Zu deinen Pflichten gehört es, einen Ausbildungsnachweis zu erbringen. Das geschieht in Form eines Berichtsheftes, in das du deine Tätigkeiten schreibst und was du gelernt hast. In welcher Form – ob handschriftlich, digital oder online – du das machst, klärst du am besten mit deinem Ausbilder.

Sorgfalts- und Bewahrungspflicht

Während du dich mit der Sorgfaltspflicht dazu verpflichtest, deine Tätigkeiten im Ausbildungsbetrieb sowie in der Berufsschule gewissenhaft und zuverlässig auszuführen, gilt die Bewahrungspflicht im gleichen Sinne für den Umgang mit Arbeitsmitteln wie Werkzeuge und Computern.

Teilnahme- und Lernpflicht

Es klingt nach einer Selbstverständlichkeit, dennoch sollten es erwähnt werden. Um deine Ausbildung erfolgreich abzuschließen, gibt es nämlich die Teilnahmepflicht. Diese gilt sowohl für den Betrieb als auch die Berufsschule. Auch die Lernpflicht solltest du nicht vernachlässigen. Tägliches Lernen und das Lernen für Prüfungen helfen dir dabei, dein Ausbildungsziel zu erreichen.

Hast du’s gewusst?

Alles zu den Rechten und Pflichten als Azubi kannst du im Berufsbildungsgesetz (BBiG), im Jugendschutzgesetz, in der Ausbilder-Eignungsverordnung und in der Handwerksverordnung nachlesen.

Tipps für den gelungenen Ausbildungsstart

  • Du oder Sie? Als Faustregel gilt: Der Vorgesetzte bietet dem Mitarbeiter das Du an, der Ältere dem Jüngeren.
  • Smartphone am Arbeitsplatz aus- oder stummschalten.
  • Finde Anschluss und gehe mit Kollegen in die Mittagspause.
  • Trage passende, ordentliche und saubere Kleidung.
  • Sei neugierig und stelle Fragen.
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